Da stimmt doch was nicht

Liebe zeitkritische Geister in kritischer Zeit.

Seit Wochen stürmt es im weltweiten Blätterwald. Der Aufruhr ist groß bis hin zum künftigen Bundespräsidenten, der seine diplomatische Maske fallen ließ und Donald Trump einen „Hassprediger“ nannte. Diese bewusste  Beleidigung nahm er auch nicht im gemeinsamen Interview von ARD und ZDF zurück.

Erst kürzlich beklagte ich die einseitigen Medieninformationen, Amerikas Präsident habe eine dreimonatige Einreisesperre für Bürger aus sieben Staaten verfügt, die sich selbst als islamisch definieren. Der deutsch-ägyptische Politologe, Buchautor und muslimische  Islamkritiker Hamed Abdel-Samad korrigiert und ergänzt in einem großen Artikel in der Zeitung „Die Welt“ die falschen Informationen. Nach seiner Information und Überzeugung geht es in dem Dekret nicht um einen Affront gegen Muslime und die  Religion des Islam. Auch Nichtmuslime aus Syrien, Irak, Somalia, Libyen, Iran und Sudan dürften nicht in die USA einreisen.

Noch einmal ganz deutlich: Es ging und geht Trump nicht um die Ausgrenzung von Mitgliedern einer Religion! Vielmehr galt und gilt das Einreiseverbot für Länder, in welchen Terroristen wie z.B al-Kaida, IS usw. Teile des Landes kontrollieren und sogar besetzt haben, Trainingscamps unterhalten sowie teilweise eine eigene Staatlichkeit errichtet haben. Der islamische Staat z.B. stellt in Rakka syrische Pässe aus, welche wegen ihrer Qualität von Einwanderern und Flüchtlingen weltweit begehrt sind. Zudem tauschen die Regierungen der genannten Länder keine Sicherheitsinformationen über Terrorverdächtige mit den USA aus. Dieser Mangel macht natürlich die Überprüfung der Einreisenden unmöglich und bereitet somit der Trump-Regierung berechtigte Sorgen und nicht nur ihm.

Um es nochmals und immer wieder zu sagen: Der amerikanische Präsident zündelt nicht an einem Krieg der Religionen, denn sonst würden ja auch muslimische Bürger z.B aus Saudi-Arabien, Ägypten, Katar usw. keine Visa erhalten. Diese und andere Länder arbeiten jedoch am Sicherheitskonzept mit der USA zusammen und ihre Bürger können daher einreisen. Dies wird freilich in den Trendmedien verschwiegen, weil sich ja auf der Anti-Trump-Welle so genüsslich surfen lässt und weil man als Artikelschreiber wegen gekonnt spitzer Formulierungen und Wortspielen noch Lorbeerkränze umgehängt bekommen kann.

Ich bitte Sie, über ein weiteres Beispiel von Einseitigkeit und Verschweigen wichtiger Tatsachen kritisch nachzudenken. Mit Abdel-Samad frage ich bezüglich des folgenden Beispiels: Wo bleibt der lautstarke Protest nichtmuslimischer und muslimischer Demonstranten? Wo gehen Menschenrechtler wie z.B. Amnesty International (AI) und Doppelstaater gegen die 16 muslimischen Staaten auf die Strasse, welche seit 70 Jahren israelischen Bürgern sowie Passinhabern aus westlichen Ländern mit israelischem Einreisestempel im Pass die Einreise (z.B. als Tourist) verweigern? Kein Aufschrei, kein Protest, keine Petition.

Auch weist Hamed Abdel-Samad kritisch darauf hin, dass Amerikaner für die Muslime und deren Rechte auf die Strassen gingen. Er fragt, wo denn die Muslime im Westen und in islamischen Ländern auf die Strasse gingen, um gegen den IS und für die Rechte der vertriebenen Christen oder der vergewaltigten jesidischen Frauen zu demonstrierten! So muss der kritische Moslem Hamed Abdel-Samad letztlich auch den Bischöfen und Kardinälen den Spiegel vorhalten, da sie noch nie in vollem Ornat einen stillen Lichterzug oder eine Demonstration anführten.

Mit nachdenklichem Gruß
Wilfried Puhl-Schmidt

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