Die Katze aus dem Sack.

Liebe zeitkritische Geister in kritischer Zeit.

Sowohl auf den Titelseiten als auch in Kommentaren wurde am 26.02.2019 in Printmedien intensiv über das Treffen hoher EU-Vertreter mit 50 Vertretern der arabischen Liga berichtet. Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi hatte eingeladen. Von einer vertieften strategischen Partnerschaft war die Rede und von einer „neuen Art der Kooperation und Koordination“. Wie üblich bei solchen Konferenzen galt der islamische Terrorismus als „gemeinsame Herausforderung“. In ihrer Rede thematisierte Frau Merkel auch die Problemländer Syrien, Jemen und Libyen. Viel diplomatisches Geplänkel und Gesülze gehörte wohl ebenfalls zu den Gesprächen.

Brisant wurde jedoch das Thema Menschenrechte beim Abschlusspressebericht, welches offensichtlich von arabischer Seite heruntergespielt wurde. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Junker stellte jedoch überdeutlich klar, dass er in seinem Redebeitrag bei der Konferenz die Menschenrechte angesprochen und z.B. konkrete Verletzungen in Ägypten beklagt habe. Und jetzt begann der „Eklat“ auf offener Bühne sowie der „Zwischenfall“ beim Gipfel wie Journalisten teilweise schrieben. Ich bin jedoch entsetzt, dass dem Leser der eigentliche Grund für „Eklat“ und „Zwischenfall“ verschwiegen wurde.

Der ägyptische Präsident ließ nämlich bei der Pressekonferenz die Katze aus dem Sack. Er ergriff erregt sowie mit aggressiver Körpersprache das Mikrophon und distanzierte sich faktisch von dem Menschenrechtsverständnis Europas. Mit rotem Kopf ließ er Junker und seine hohe EU-Delegation wissen, was diese seit Jahrzehnten verdrängen und uns verschweigen. Abdel Fattah al-Sisi sagte: „Sie erteilen uns keine Lektion in Sachen Menschenrechte! Auch wir haben Würde, Werte, Ethik. Sie haben ihre Werte und ihre Ethik. Das respektieren wir. Und Sie sollten unsere respektieren!“ Was wollte der ägyptische Präsident damit sagen?

Seine Worte und seine ganze Haltung entsprechen bis ins Detail dem Ungeist der „Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam“, welche am 05.08.1990 von 47 islamischen Staaten unterzeichnet wurde. Diese wiederum entspricht fast wortgleich der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ der UNO, welche am 10.12.1948 im Palais de Chaillot in Paris von 48 Staaten einstimmig beschlossen wurde. Um es ganz deutlich zu sagen: Zwischen diesen beiden Erklärungen liegen jedoch Welten, da die Kairoer Erklärung mehrfach ausdrücklich jeden Artikel unter Scharia-Vorbehalt stellt. In den abschließenden Artikel 24 und 25 wird nochmals betont, dass alle genannten „Rechte und Freiheiten der islamischen Scharia unterliegen“. Die islamische Scharia sei der einzige Bezugspunkt jedes Artikels.

Das heißt: Jedes Menschenrecht, jede Würde, jeder Wert und jede Ethik stehen unter Allahs Gesetzen im Koran, welche als Aufrufe zu Intoleranz, Ausgrenzung Andersdenkender und zu teils abartig grausamer Gewalt aufgefasst werden können. Darüber hinaus flossen Mohammeds beispielgebende Biographie und Sunna in die Scharia ein.

Abschließend sei noch erwähnt, dass die ARD-Tagesschau vom 25.02.2019 das entlarvende Ausrasten des ägyptischen Präsidenten live zeigte. In den Nachrichten der Tagesthemen vom selben Tag war diese erregte Szene jedoch wohl durch Druck aus Berlin bereits wieder gelöscht! Wenn Printmedien und TV entscheidende Fakten durch Verschweigen bekämpfen, wird der Bürger politisch korrekt belogen.

Mit freundlichem Gruß

Wilfried Puhl-Schmidt

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