Die Rede des Herrn Abbas

Liebe zeitkritische Geister in kritischer Zeit.

Wenn der Bundespräsident ans Mikrophon tritt, liegt etwas in der Luft. Gerade in diesen Tagen scheint es angezeigt, den Antisemitismus zum Thema zu machen. Eigentlich müsste man von Antijudentum sprechen. Der Leser weiß jedoch, um was es geht. Beklagte der Bundespräsident nur eine Stimmung aus verschiedenem Mund? War jener Palästinenser der Anlass, welcher einen vermeintlichen Juden mit einem Gürtel mehrfach ins Gesicht schlug? Waren es die muslimischen Schüler in den Schulen von Berlin und anderswo, welche jüdische Klassenkameraden beschimpften und bedrohten? Einiges aus nicht-muslimischem Hintergrund ergänzte wohl die Gründe für Steinmeiers Mahnung und Sorge.

In jedem Fall spielte jedoch der Ministerpräsident Mahmud Abbas eine Rolle. In einer Rede vor dem palästinensischen Nationalrat (PNC) in Ramallah gab er den Juden die Schuld am Holocaust. Der PNC ist das oberste Organ der palästinensischen Befreiungsorganisation. Nicht der Antisemitismus und nicht die Religion seien der Grund für die Vernichtung der Juden in Europa gewesen, sondern das soziale Verhalten und die Finanzgeschäfte der Juden. Die zionistische Bewegung habe übrigens mit Hilfe Adolf Hitlers zusammen gearbeitet. Sie hätten einen Deal abgeschlossen, demzufolge die Juden bei der Einwanderung nach Palästina ihr Vermögen mitnehmen könnten. Die Reaktion der Juden und wohl auch des Westens ahnend, entschuldigte sich Abbas scheinheilig und pro forma für seine Rede, falls jemand durch seine Erklärung verletzt würde. Er entschuldigte sich als nicht für den Inhalt der Rede!

In meinen Augen ist die Leugnung des Holocaust gerade durch einen hohen muslimischen Politiker eine makabere Spielform des Judenhasses, die letztlich auf Gott Allah und das Vorbild Mohammeds zurückzuführen ist. Ich möchte dies begründen.

Es sei an das Schicksal der drei jüdischen Stämme (Banu Qainuka, Banu Nadir, Banu Qurayza) in Medina erinnert. Nach den islamischen Quellen ließ Mohammeds diese jüdischen Stämme unter fadenscheinigen Gründen enteignen und vertreiben bzw. versklaven. Auf Befehl Mohammeds wurde Kinana, der Schatzmeister des Banu Nadir bestialisch gefoltert, um auch noch das letzte Geldversteck von ihm zu erfahren und ihn dann zu töten. 700 Männer und männliche Jugendliche des Stammes Qurayza wurden enthauptet und in vorher ausgehobene Gruben geworfen. Detailliert schildern muslimische Biographen Mohammeds Auftragsmorde an Juden.

Gott Allah, die höchste religiöse und strafrechtliche Instanz im Islam, beschreibt den jüdischen Stamm der Nadir in Koranvers 59,5 als „Frevler“. Ganz allgemein wirft Allah den Juden in Vers 5,64 vor: „Und sie bemühen sich, auf der Erde Unheil zu stiften“. Im gleichen Vers lese ich, Allah habe „Hass und Feindschaft“ bis zum Tag der Auferstehung unter die Juden gesät. Die Juden gelten für Allah in Sure 5,82 als jene, „die den Gläubigen (gemeint sind die Muslime) am heftigsten Feindschaft zeigen“.

Überrascht es da, wenn Amin El-Husseini, Mufti von Jerusalem und Sympatisant Hitlers, in einer antijüdischen Rede 1942 in Berlin sagte, die Juden seien „die erbittertsten Feinde der Muslime“, und seit jeher „ein zersetzendes Element“. Außerdem hätte das Weltjudentum den Krieg entfesselt. Allah hatte im Koran-Vers 5,64 ebenso wie El-Husseini gesagt, dass die Juden „Feuer zum Krieg anzünden“. Hatte El-Husseini die fast identischen Worte Allahs etwa missbraucht? Ist es gerechtfertigt, El-Husseini und aktuellen Antisemiten Judenhetze vorzuwerfen, wenn sie doch letztlich Allah sinngemäß wiedergeben?

Im Koran sowie in der Biographie Mohammeds findet der muslimische Judenfeind genügend Anregungen und Aufträge, gegen Juden zu hetzen, sie zu verfolgen und sie zu töten.

Mehr als deutlich fordert §7 der Charta der Hamas unter Berufung auf Mohammed die Vernichtung der Juden. Dort ist zu lesen: „Der Prophet erklärte: Das Ende der Zeit wird nicht anbrechen, bevor nicht die Muslime die Juden bekämpfen und sie töten; bevor sich nicht die Juden hinter Felsen und Bäumen verstecken, welche ausrufen: Oh Muslime, da ist ein Jude, der sich hinter mir versteckt; komm und töte ihn!“

Martin Luther, Karl Marx, katholische Würdenträger und andere Ungeister der Weltgeschichte haben ihren Beitrag zur Judenverfolgung geleistet. Wenn jedoch Allah als die höchste religiöse Instanz des Islam ewig und überall gültige Worte gegen Juden offenbart, und wenn Mohammed sie als entscheidender Prophet und Vorbild durch seine Worte und Taten vollstreckt, dann darf man sich nicht wundern, wenn Nachfolger im Glauben eine Rechtfertigung und einen Auftrag zu vielfältiger Judenfeindlichkeit spüren.

Bundespräsident Steinmeier würde in die Geschichte der Bundesrepublik eingehen, wenn er Islamkritiker, Islamwissenschaftler, Koranexegeten und Konvertiten an einen Tisch brächte um den Koran und die Biographie Mohammeds als eine Ursache der Judenfeindlichkeit zu diskutieren.

Mit freundlichem Gruß
Wilfried Puhl-Schmidt

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